2-Stunden am Mercatorkreisel – nofkabu

2-Stunden am Mercatorkreisel

Veröffentlicht von Norbert Tuschen am

Duisburg - MercatorkreiselHeute war ich dann mal wieder zwei Stunden in Duisburg auf Achse.

Da wo ich jahrelang mein Büro hatte und sie neulich mal eben so eine alte Platanenallee platt gemacht haben. Für einen möglicherweise vielleicht bald irgendwann einmal kommenden Investor.

Ausgangspunkt der „Wanderung“: Der Hauptbahnhof mit dem feinen Betondeckel auf der A59. Der erste Eindruck vor dem Bahnhof: Offener Blick, rechts die 21 Magnolienbäume zum Andenken an die Opfer der Loveparade. Gar nicht so schlecht, wenn man nicht weiß, wie grün es da vorher aussah mit den Bäumen.

Vom anderen Ende der Betonplatte dann schon ein anderer Blick. Kahler Beton, eine einsame Taube. Oder nein, da ist noch eine zweite. Und ein schöner gelber Bagger thront auf einem Sandhaufen. Symbol des Siegs über das Grün? Ich will mich da nicht versteigen. Also weiter in Richtung Mercatorkreisel. Beziehungsweise zu der Stelle, wo er einmal war. Rege Bautätigkeit, neue Brücken und über allem das knallblaue Hoist-Haus.

Also weiter Richtung Süden bis zu diesem Mahnmahl der anderen Art. Oder besser: der mehrdeutigen Art. Der alte Güterbahnhof entwickelt sich nicht wie geplant zu einer blühenden Möbellandschaft, sondern eher zu einem Biotop an der Autobahn. Mahnmahl für eine in der Planung schon gescheiterte Großveranstaltung und gleichzeitig Ausdruck einer völlig am in der Stadt lebenden Menschen vorbei geplanten Stadtentwicklung.

Auf der anderen Seite der Autobahn das nächste Biotop. Die geplante Baustelle für die neue Feuerwache. Oder ein Autohaus? Oder was auch immer…

Vorbei an meinem alten Büro, durch den Kantpark zu einem Museum, das sich vor einiger Zeit mal auf die Fahnen geschrieben hat, innovativ und transparent zu sein. Menschen für Kunst zu begeistern, die mit dem klassischen Kunstbetrieb so gar nichts am Hut haben. Im Hof ein paar neue Stücke, und durch die Fenster sieht man: NICHTS.

Sonnenschutz. Macht ja Sinn. Aber auf der anderen, der Schattenseite, auch? Erst Karte kaufen, dann gucken? Muss man die Leute nicht mehr neugierig machen auf das, was sich im Museum befindet? Naja, es hat vielleicht einen Grund, warum ich damals, als der Stecker gezogen – nein, gegangen – wurde, meine Dauerkarte nicht verlängert habe.

Irgendwie spricht die Skulptur am Eingang aus, was ich in dem Moment dachte…