Muss das eigentlich sein? – nofkabu

Muss das eigentlich sein?

Veröffentlicht von Norbert Tuschen am


COLLAGENBAUERÜber die Kunst, sich Kunst schön zu reden.

Wo man hinblickt, werden moderne Ideen und Konzepte wieder eingestampft. Die Financiers von Kunst glauben also immer noch, dass die Kunst Verknappung braucht.

Okay. Oder nein. Eigentlich eben nicht okay.

Ich habe letztes Jahr Gefallen daran gefunden durch Museen zu schlendern, weil mich alten Sack eben genau diese modernen Formen der Präsentation angelockt haben. Einige Beispiele dazu finden sich ja hier im Blog.


Im Grunde wollte ich an dem Punkt dieses Jahr weiter machen. Also mir gute und Innovative Museen heraussuchen, hingehen und darüber berichten. Ich finde, solche neuen Wege brauchen Unterstützung. Im letzten Jahr habe ich eine Menge nette Leute kennengelernt, denen Kunst wirklich am Herzen liegt. Und die eben ihre Begeisterung auch einmal anders transportieren als in einem schnöden Ausstellungskatalog und ein paar Pressemitteilungen.

Nur leider werden diese ganze Projekte wieder eingestellt. Von der LUDWIGGALERIE im Schloß Oberhausen nehme ichseit dem Weggang von Nadine Heckner in den neuen Medien gar nichts mehr wahr. Twitter? Gleich Null. Facebook? Ab und zu ein dürftiger Hinweis von Dritten.

Das Museum Kunstpalast ist mit der Ausstellung „El Greco und die Moderne“ ebenfalls einen neuen Weg gegangen. Man hat dort „Bildpaten“ wie Sebastian Hartmann oder Klaudia Pirc aktiviert, damit diese über die Ausstellung bloggen und über die neuen Medien werben. Ein aus meiner Sicht sehr gelungenes Konzept.

Mein Lieblingsprojekt ist und bleibt aber das Lehmbruckmuseum in Duisburg, ohne deren plastikBAR ich gar nicht auf die Idee gekommen wäre einen Fuß in ein Museum zu setzen. Lea Duckwitz und Florian Blaschke haben nämlich dort eine Abendveranstaltung etabliert, die solche Kunstbanausen wie mich einfach ansprechen. Veranstaltungen, bei denen es immer um Kunst geht, aber eben nicht im klassischen Gewand. Sondern lustig und locker. Was mir dabei am besten gefallen hat: Niemand zwingt einem seine Meinung zur Kunst auf, sondern man kann sich die selber bilden. Ehrlich und einfach. Gefällt mir oder eben nicht.

Und genau mit diesen neuen Ansätzen über soziale Medien neues Publikum zu gewinnen soll jetzt überall Schluss sein?

Momentan in der Diskussion: Das NRW Forum in Düsseldorf.

Hier wird sogar überlegt, komplett zu schließen und es dem Museum Kunstpalast zuzuschlagen. Ich befürchte, dass die offene und transparente Kommunikation auch dort dann einfach im Nichts endet.

Da bleibt für mich eigentlich nur ein Fazit.

Wenn ihr nicht wollt, dass Leute wie ich kommen, Eintritt zahlen, darüber reden und euch weiter empfehlen, dann behaltet den Kram doch einfach direkt im Archiv und macht die Türen zu. Spart dann auch noch Personalkosten.

Geht es in Wahrheit doch nur darum, die eingekaufte Kunst durch Subventionen zu mystifizieren um dann das große Geld damit zu machen?

Vielleicht ist es Zeit, die gesamten staatlichen Förderungen mal generell zu hinterfragen und zu diskutieren. Museen, die sich nicht öffnen wollen und keine guten, innovativen Ansätze haben, kriegen einfach keine Mittel mehr. Und auch keine staatlich finanzierten Immobilien. Dann werden wir ja sehen, wie das weiter geht.

Also abhängen den ganzen privaten Leihkrempel und zurück liefern. Sollen die Besitzer sich doch um Versicherung und die Verwahrung kümmern. Dann sind auch die Kosten dafür auch wieder da wo sie hingehören. Nämlich beim Eigentümer und nicht bei der Allgemeinheit.

Und dann findet man vor der Kunst dann auch die Leute, die Kunst als solches wirklich interessant und schön finden. Und nicht die, die sich das schön reden.

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